Die Kirchengründung in Heede

Im Glockengang des Turmes der alten Petruskirche hängt unter der Orgelbühne folgende Inschrifttafel: Bild

,,Int Jaer nah der Geburt Christi 900 is desse Kerke noch gewesen ein Capell an dat Huiss tho Heede. Dams als nen schreff 1484 hebben die Waledel und Ehrenvest Wermolt van Heede und sine übe Huisfrow wie ok edelgeboren Welpurgis Lankbels gotzaliger gedachtnis d^sse Kerke groter laten bouwen. Ock mit Wiedenhuis Hoiugewass imglike anderen Landen und sunsten tor Ere Godes gegeven ond gestifftet."

Im Jahre 900 n. Chr. ist diese Kirche noch eine zum Hause Heede gehörige Kapelle gewesen. 1454 haben die Ehrenwerten Wermolt von Heede und seine Ehefrau, die ebenfalls Edle Walburgis vom Lankhals zu gottseligem Gedächtnis diese Kirche vergrößern lassen. Auch ein Pfarrhaus, Grasland und Ländereien und sonstiges wurden zur Ehre Gottes geschenkt und gestiftet.

Die Kirche in Heede war eine Eigenkirche, die zum Haus Heede gehörte. Sie war

persönliches Eigentum des Besitzers des Hauses Heede. Dieser Zustand blieb bis zum Jahre 1484. In diesem Jahre hat der Lehnsherr des Hauses Heede, Wermolt von Heede, die Eigenkirche an die Kirchengemeinde übergeben, nachdem er zuvor auf seine Kosten eine neue Kirche, die jetzige Petruskirche und ein Pfarrhaus, bauen ließ. Die Einkünfte des Pfarrers wurden gleichzeitig durch nunmehr kircheneigenen Grund und Boden abgesichert. Eine Erinnerungstafel an dieses Jahr findet sich an der Außenwand im Osten. Die Umschrift dieses Gedenksteines lautet,,Heede". Die Kirche zu Heede war eine zu Ehren des hl. Petrus gegründete Eigenkirche, die der Edle Sigwin 1177 mit dem zugehörigen Hof dem Fürstbischof Hermann II. schenkte. Als Pfarre (parochia) kommt Heede erstmalig 1296 vor.

Quelle: Die Kirchengründung in Heede, Pfarrarchiv

Die alte Volksüberlieferung berichtet, dass die Heeder Kirchengemeinde eine Gründung des hl. Bischofs Liudger sein soll, der Ende des 8. Jahrhunderts die Friesen und Sachsen missionierte.

ST. PETRUS IN KETTEN

 

Die jetzige Pfarrkirche in Heede ist unter Pastor Herbert Jussinks im Jahre 1484 gebaut. Eine Inschrift meldet: ,,Anno Domini MCCCCLXXXIII un 1 do vort gelecht dit Chor un Steen."

Das Patronat der Kirche „Petrus in Ketten“ geht, wie bei der älteste Petruskirche in Rom „St. Petrus in Vincular“, auf die Begebenheit der Gefangennahme des Apostel Petrus zurück, aus der er durch einen Engel befreit wurde.

 

MARIENKIRCHE

Aufgrund des starken Pilgerbesuches wurde eine größere Kirche benötigt. Der offizielle Name Maria Regina Universum wurde dem Text der Dogmatischen Konzilskonstitution Lumen Gentium Nr. 59 entnommen. Darin wird Maria als „Regina Universorum“ – „Königin des Alls“ bezeichnet. Die Kirche wurde vom Architekten B. Botterschulte entworfen. Konsekriert wurde sie am 22. August 1977, dem Fest Maria Königin.

 

Beichtkapelle:

Links vom Eingang der Marienkirche ist die Beichtkapelle. Sie wurde am 1. März 1986 von Bischof Dr. Helmut Hermann Wittler eingeweiht. Dieser Anbau war notwendig, weil viele Pilger, besonders während der Nachtanbetung am 1. Samstag im Monat, das Bußsakrament empfangen wollen. Dafür bedarf es genügender Beichträume und Priester, die bereit sind, das Bußsakrament zu spenden.